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Das Gefühl Wellenreiten

Wellenreiten Gefühl

Betrachten wir mal einen Hardcore-Surfer mal aus Sicht eines materialistischen, pragmatischen Menschen.

Der arme Kerl hat alles aufgegeben: Karriere, finanzielle Sicherheit und oft seine Beziehung. Jetzt fragt er sich: Wieso macht er das?

Vergleichen wir mal die Zeitdauer, die ein Surfer mit Aktivitäten verbringt wie an den Strand gehen, Surf Magazine lesen, paddeln, Spotcheck und Surf Videos schauen. Wir würden schätzen, dass er für jede Sekunde, die er damit verbringt auf einer Welle zu reiten 200 Sekunden damit verbringt darüber nachzudenken, oder sich mit irgendeiner surfbezogenen Aktivität zu beschäftigen. Der Surfer hat also nur ganz minimale Glücksmomente, für die er wirtschaftliche Stabilität, Gesundheit und manchmal sogar die menschliche Interaktion in die Waagschale wirft.

Was ist denn los? Hat das Gefühl des Wellenreitens etwas von Rauschmitteln, macht es high? Die Antwort ist ein „ja“.

Also, was ist das Gefühl, das schwer zu fassen ist, dieses kurze Hochgefühl, dass das Surfen bietet? Es beginnt im Gehirn mit einem Neurotransmitter mit dem Namen Dopamin. Dopamin ist für unsere Erfahrung der Freude verantwortlich. Immer, wenn wir etwas tun, was sich gut anfühlt, wie z.B ein gutes Essen oder ein Liebesakt, steigt unser Dopaminspiegel im Gehirn im ventralen tegmentalen Areal, kurz VTA. Dieses ist ein Bestandteil des mesolimbischen dopaminergen modulatorischen Transmittersystems. Dopamin ist übrigens für unser Überleben notwendig, weil es für das Überleben entscheidende Verhaltensweisen incentiviert.

Dopamin kann man sich übrigens auch in Form von Medikamenten oder Designerdrogen einverleiben und damit das Gehirn austricksen. Mit Methamphetaminen kann man Gefühle erzeugen die noch stärker sind als bei den natürlich hervorgerufenen Dopaminkicks. Aber da wissen wir ja was folgt: ruinierte Beziehungen, zerstörte Gesundheit, wirtschaftlicher Ruin, Realitätsverlust.

Aber warum erzeugt das Wellenreiten Dopamin? Surfen fördert in keiner Weise unser Überleben, zumindest nicht in der Weise, wie das Nahrung oder ein Liebesakt tut. Ist das Surfen also wie eine Droge? Nicht ganz. Im Gegensatz zu Rauschmitteln, verbessert das Surfen im Allgemeinen die Gesundheit der Menschen, vor allem durch die regelmäßige Bewegung.

Trotzdem verfallen einige Surfer auch dem Drogenkonsum. Empirische Forschungen haben ergeben, dass Surfer in der Tat eher geneigt sich wie der durchschnittliche Mensch zumindest mit Rauschmitteln experimentieren. Warum denn jetzt das?

Surfer kennen eben das Gefühl, dass das Wellenreiten bietet. Und dieser Drang, der Hunger danach wird bleiben, wenn der Surfer den Ozean verlässt. So kann der Surfer eher geneigt sein dieses Gefühl jederzeit wieder erreichen zu wollen. Leider wissen wir, wie es oft endet: schnell übertrifft das künstliche Hoch das natürliche Hoch und der Kick des Surfen gerät in den Hintergrund.